Wettbewerb Neubau Gustav- Mesmer- Haus, ZfP Bad Schussenried 2010
Idee
Baukörperliche Trennung der zwei Bereich:
- Klinikleitung/ PIA
- Stationärer Bereich
Verbindung dieser zwei Bereiche durch einen Glasverbindungsgang
unter dem der Mangenweiherbach fliesst.
Städtebauliches Konzept
Ein nord-südlich ausgerichteter Baukörper, in dem sich die Klinikleitung befindet,
rückt mit seiner Auskragung im Obergeschoss bis an die Strassenkante und verengt
diese optisch. Dadurch ist dieser Baukörper sofort für die Besucher aus westlicher
und östlicher Richtung wahrnehmbar.
Er nimmt Bezug zum neuen Kloster auf und stellt sich diesem selbstbewusst
gegenüber.
Die Infozentrale sitzt unter der Auskragung und lenkt den Besucher durch seine
signifikante Form.
Durch einen Verbindungssteg gelangt man in den stationären Bereich.
Dieser wird gegliedert durch die 3 Stationen welche eine U- Form bilden und
Somit die Bewohnergärten umschliessen.
Vorgelagert zu den Stationen befinden sich die gemeinschaftlichen Bereiche,
dessen Herzstück das Dienstzimmer ist.
Durch die Stellung der Baukörper bildet sich ein grosszügiger Eingangsplatz,
der sich zum Schlossgarten und dem Neuen Kloster öffnet.
Dieser Eingangsplatz fliesst unter der Auskragung der Klinikleitung hindurch
und ist somit von allen Seiten einsehbar.
Erschliessung
Unter der Auskragung befindet sich die Infozentrale. Hier kann sich der
Besucher direkt informieren und/ oder gelangt über den Haupteingang in das Foyer.
Das Foyer verfügt über einen grossen Luftraum und bietet den Besuchern auch
Wartemöglichkeiten.
Das Foyer leitet den Besucher entweder in die ambulanten Bereiche oder
über den Glassteg in den stationären Bereich.
Der Glassteg ist reiner Erschliesssungsbereich und verknüpft die beiden Bereiche.
Er verfügt über eine grosszügige einläufige Treppe schwebt über dem Mangenweiherbach,
welcher den Eingangsplatz und den Klostergarten verbindet.
Funktionalität
Die drei Stationen sind übersichtlich zu einem U- angeordnet.
Die Intensivstation befindet sich zwischen Station 1 und Station 2 und kann
Somit leicht beiden Stationen zugeordnet werden. Die Intensivstation hat
Ihren eigenen, entweichungshemmenden Bewohnergarten.
Alle Zimmer sind entweder zum Innenhof oder zum Garten hin orientiert.
Durch die zentrale Lage sind die Aufenthaltsbereiche leicht erreichbar.
Die Einsehbarkeit der
Stationszimmer ist durch das mittig angeordnete Dienstzimmer gewährleistet.
Deine fakultative Schliessbarkeit ist einfach kontrollierbar.
Wettbewerb Neubau Gustav- Mesmer- Haus, ZfP Bad Schussenried 2010
Einbindung in die Landschaft/ Freiraumkonzept
Das Gustav-Mesmer-Haus kündigt sich den nahenden Besuchern schon von weitem durch die Baukörper-Auskragung bis an die Pfarrer-Leube-Straße heran sowie durch einen markanten Wechsel des Straßenbelags an. Der Straßenraum öffnet sich auf Höhe des Gebäudes zu einem großzügigen Freiraum mit offenem und übersichtlichem Charakter. Er unterstreicht die prägnante Form des Foyergebäudes, lädt darüber hinaus durch seine hohe Attraktivität zum Aufenthalt ein und bildet gemeinsam mit dem Gustav-Mesmer-Haus zum gegenüber liegenden Parkgelände samt Klosteranlage ein austariertes Gegengewicht.
Der Mangenweiherbach, der selbstbewusst in den räumlichen Dialog mit den Baukörpern tritt, bildet die freiraumprägende Verbindungsachse zwischen dem für den öffentlichen Publikumsverkehr ausgebildeten Vorplatz im Süden und dem landschaftlich reizvoll gestalteten Bewohnergarten im Norden der Gebäude. Der licht gesäumte Bachlauf übernimmt die Funktion einer durchlässigen Trennlinie zwischen dem extensiv genutzten Sport- und Spielbereich im Nordwesten der Gartenanlage und den sowohl facettenreich-dynamisch, als auch übersichtlich-klar gestalteten Grünzonen nördlich des Gebäudekörpers. In geschützter Lage zwischen den Gebäudeflügeln befindet sich die zentrale Gemeinschaftsterrasse mit Ausblick über den Garten in die freie Landschaft.
Im Rücken der Terrasse liegt - frei von gegenseitigen Störeinflüssen – der Garten der Intensivstation. Eine lichtdurchflutete Milchglaswand schließt diesen geschützten Freiraum. Sie beinhaltet ein langgezogenes Aquariumband, dessen Bewohner samt Unterwasserwelt zugleich beruhigend und interessant auf die Patienten wirkt.
Der Gartenhof selbst bietet in Verlängerung des Aufenthaltsraums einen gemeinsamen Sitzplatz, der im Norden attraktiv von einer flächig wasserbenetzten Quellwand eingerahmt ist. Das Wasser sammelt sich in einem flachen Wasserband, das auf der gesamten Länge des Innenhofes für ein angenehmes Raumklima sorgt und spannende Lichtreflexe bietet.
Der übersichtliche, klar strukturierte Freiraum gliedert sich im weiteren Verlauf in drei durch farbige, verschiebbare Milchglaselemente bedarfsgerecht einzurichtende Kompartimente. Eine lichte, blütenreiche Grünzone bildet den Rahmen und schafft einen funktionsneutralen Puffer zwischen den Patientenzimmern und dem Innenhof.